In der Sitzung der Gemeindevertretung am 15. Mai diesen Jahres ging es wieder einmal hoch her. Sicher nicht zum ersten Mal, aber diesmal besonders heftig. Wie bereits in der Sitzung davor, stand wieder eine Stellungnahme zu Windenergieanlagen auf dem Gebiet der Gemeinde an, die – wie könnte es anders sein – insbesondere von SPD und CDU kontrovers beurteilt werden. Seit Anfang April lief die zweite Offenlegung des „Sachlichen Teilplans Erneuerbare Energien“ durch das Regierungspräsidium in Darmstadt, die den Beschluss der Landesregierung (CDU und Bündnis 90/Die Grünen) zum Ziel hat, auch in Hessen 2 Prozent der Landesfläche für den Ausbau erneuerbarer Energien bereitzustellen. Die CDU-Fraktion warf dem Bürgermeister Untätigkeit in dieser Sache vor, was dieser aber widerlegen konnte – die Stellungnahme war bereits bei einem Planungsbüro beauftragt. Unter dem populistischen Schlagwort „Keine weiteren Anlagen zur Nutzung der Windenergie in Hohenstein“ sollte die Stellungnahme nach dem Willen der CDU gegenüber dem Regierungspräsidium verfasst und dabei alle Argumente gesammelt werden, die diesem Motto der Hohensteiner CDU dienlich sind. Kein Wort zu Klimawandel, Luftverschmutzung und Atomkraft! Folgerichtig führte sie in ihrem Antrag auch alles auf, was angeblich gegen die vom Regierungspräsidium vorgelegten Planungen zu den einzelnen Teilflächen sprach: Vom Limes über Rad- und Fußwege bis zur (landwirtschaftlichen) Bodenfunktion. Dies sind jedoch alles Punkte, die die grüne Regierungspräsidentin in ihrem Vorschlag zur Regionalplanung bei der Standortauswahl als beachtenswert bereits angeführt hatte, die aber kein Ausschlusskriterium darstellen, wie man bei genauerem Studium der Planungsunterlagen – für alle Bürger im Internet einsehbar – leicht erfahren konnte. Auf diese schwachen Argumente wollte die CDU-Hohenstein also die Ablehnung der Gemeinde gründen nach dem Motto: Wir wollen überhaupt keine Windenergieanlagen, und wenn, dann nicht bei uns. Wir bekommen doch den Strom aus der Steckdose! Nach Diskussion aller Argumente konnten da allerdings auch die Koalitionspartner der CDU aus Freien Wählern und dem Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen nicht mehr mitgehen. Sie schlossen sich im Wesentlichen den Argumenten der SPD an.