Nach dem Beschluss der schwarz/grünen Landesregierung wird es bald kein Krankenhaus mehr in Bad Schwalbach geben. Man kann nur mit dem Kopf schütteln wenn man bedenkt, dass die Betreiber der Helios Klinik den Auftrag hatten die Gesundheitsversorgung im Untertaunus durch ausreichend qualifiziertes Personal und Betten in diesem Krankenhaus sicher zu stellen. Wie konnte es nur so weit kommen? Ging in einer Abteilung die Belegung unter die erwartete Wirtschaftlichkeit zurück, wurde nicht investiert. Patienten gewinnt man durch Spezialisierung im medizinischen Bereich, ausreichendes Pflegepersonal und moderne Zimmer. Dies fand bei Helios nicht statt. Im Gegenteil wurde die Abteilung
geschlossen, wie z. B. die Entbindungsstation, oder so verkleinert bis sie nicht mehr rentabel arbeiten konnten.
Wenn wir weiterhin Konzernen wie der Helios Gruppe oder auch anderen wirtschaftlichen Unternehmen unsere Gesundheit anvertrauen, wird sie bald nicht mehr bezahlbar sein. Das Interesse dieser Konzerne liegt darin, ihre Aktionäre zufrieden zu stellen. Dies geschieht z. B. dadurch, dass in Deutschland wesentlich mehr Operationen an Hüften, Knien und anderen Körperteilen als notwendig durchgeführt werden und auch mehr als in anderen Ländern Europas. An solchen Operationen lässt sich besser verdienen als gegenüber konservativen Heilungsformen.
Mit der Schließung der Klinik stellt sich auch die Frage, wie die Notfallversorgung in Zukunft aussehen soll. Ein Patient mit Herzinfarkt braucht z.B. wärend des Berufsverkehrs viel zu Lange bis er in einer anderen Klink eingeliefert wird. Auch die Frage, in welche Klinik der Patient dann gefahren wird, ist nicht geklärt. Idstein und Rüdesheim sind keine Alternative. Aber auch Kliniken in Wiesbaden sind nicht ohne Problematik. Operationen sind dort oftmals mit großen Risiken verbunden, werden doch die Kliniken den berüchtigten Krankenhausvirus nicht los. Ausgebildete Hygieneärzte fehlen, mehr Personal wird gebraucht. Hinsichtlich der Reinigungskonzepte für die Krankenzimmer kann ein Blick über unsere Staatsgrenzen hilfreich sein. Die Skandinavischen und Benelux Länder haben das im Griff. Doch das kostet Geld und Aktionäre sind nur an ihren Renditen und Ausschüttungen interessiert.
Wissen Sie was der größte Hammer bei der Schließung des Bad Schwalbacher Krankenhauses ist? Helios lässt sich die Schließung auch noch mit 13 Millionen Euro aus der Krankenhausumlage des Landes vergolden. Aber der Skandal liegt bei Sozialminister Grüttner CDU und der schwarz/grünen Landesregierung. Denn diese unterstützen das ganze Verfahren und bezahlen es mit unseren Steuergeldern. (br)